zurück zur Übersichtsseite

Ahnentafel - Darstellungsform für die eigene Forschung

2. September 2019
Der Adel prahlte schon früh gerne mit seinen Vorfahren und ließ dafür großflächige Zeichnung der Vorfahren anlegen, deren künstliche Gestaltung prächtig und überwältigen sein musste. Oft wurden diese Darstellungen auch mit Bildnissen der Vorfahren versehen, sodass man auch von Bildnisahnentafeln spricht. Im Dritten Reich wurden Ahnentafeln beglaubigt als Ariernachweis verwendet. Heute stellt eine Ahnentafel eine ansprechende Form für die Präsentation der eigenen, jahrelangen Forschung dar. 
Ahnentafel des Sigmund Christoph von Waldburg-Zeil-Trauchburg, Domherr in Konstanz ab 1776 (spätes 18. Jahrhundert)
Als Ahnentafel bezeichnet man heute allgemein eine graphische Darstellung aller bekannter Vorfahren eines Probanden. Eine einfachere Form ist die Ahnenliste, in der sämtliche Informationen lediglich aufgeführt sind, meistens wird dazu eine Listenform verwendet. Der Laie verwendet für die Ahnentafel oft die Bezeichnung „Stammbaum“, doch der Stammbaum zeigt nur alle direkten Nachfahren des Probanden auf und nutzt dafür den Baum als grafischen Hintergrund. Der Proband wird dabei in der Wurzel dargestellt und die jüngste Nachfahrengeneration in den äußersten Blättern. Im Stammbaum wird dabei nur die männliche Linie dargestellt. Der Personenkreis eines Stammbaums entspricht somit dem der Stammtafel oder Stammliste. Wer von einem Vorfahren sowohl in die Vergangenheit als auch in die Gegenwart gehen möchte, kann dazu die Sanduhr verwenden. Dabei werden der Proband in der Mitte, die Vorfahren im oberen und die Nachkommen im unteren Bereich dargestellt.

Mittlerweile kann jedes Genealogieprogramm einfache Ahnentafel, Ahnenlisten und Stammbäume erstellen. Dabei kann sogar der jeweilige Proband freigewählt werden. Es gibt jedoch auch Genealogieprogramme, die sich ausschließlich auf die Erstellung von Stammbäumen und Ahnentafel konzentriert haben oder Vordrucke, die bequem per Hand ausgefüllt werden können.

Wer es noch individueller möchte, kann sich an Grafiker wenden. Mittlerweile gibt es in Deutschland und Österreich auch eine Vielzahl an Künstlern, die sich auf die Stammbaummalerei konzentriert haben und somit für den Auftraggeber ein Unikat seiner Ahnentafel oder seines Stammbaums erstellt.
 
Quelle: genwiki

Neuste Beiträge

von Jessica 1. Oktober 2024
Während bis ins 18. Jahrhundert so genannte Personenstandsfälle wie Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle ausschließlich bei der zuständigen Kirche gemeldet werden mussten, führte Napoleon Bonaparte mit dem 1804 veröffentlichten Code Civil das Zivilrecht ein, durch das die Personenstandsfälle zukünftig auch bei entsprechenden Ämtern gemeldet werden mussten.
von Jessica 18. September 2024
Wer kennt das nicht: man findet Familienfotos , unsortiert und undatiert und muss nun versuchen mühsam die abgebildeten Personen zu identifizieren und das Entstehungsjahr einzuschätzen. Für letztes gibt es nun ein hilfreiches Tool auf MyHeritage – der PhotoDater.
von Jessica 6. September 2024
Pizza und Pasta vom Lieblingsitaliener an der Ecke – na klar, die italienische Küche ist aus keiner deutschen Stadt mehr wegzudenken. Über eine halbe Millionen Menschen mit italienischer Staatsbürgerschaft leben in Deutschland. Weit mehr wurden in den letzten Jahrzehnten eingebürgert oder haben italienische Vorfahren, ohne es bisher zu wissen.
von Jessica 18. August 2024
Seit Februar 2018 können türkische Staatsbürger über eine Regierungswebsite online nach ihren Vorfahren recherchieren. Doch das Thema Familienforschung löst nicht nur Freude und Euphorie aus, sondern ist auch ein politisches Streitthema.
von Jessica 4. August 2024
Wer heute in Berlin -Wittenau unterwegs ist, findet an der Oranienburger Straße einen parkähnlichen Garten mit einzelnen Bauten, in dem seit über 100 Jahren die Nervenklinik Karl-Bonhoeffer untergebracht ist. Die Geschichte der Anstalt ist wechselhaft und schwankt zwischen Schrecken und Hoffen
Bürgerbuch
von Jessica 26. Juli 2024
Nicht jeder Stadtbewohner wurde automaisch Bürger dieser Stadt, wie wir es heutzutage kennen. Als sich die Städte im Mittelalter entwickelten, musste das Bürgerrecht erkauft werden und hing an verschiedenen Voraussetzungen. Die Städte führten Listen über das vergebene Bürgerrecht, zunächst in Bürgerrollen, später in Bürgerbücher.