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Nummerierung der Generationen
31. Mai 2019
Irgendwann kommt jeder Familienforscher an den Punkt, an dem die familiäre Einordnung von Tante Anna als Frau des Onkels von Opa Karl mütterlicher Seite niemanden mehr etwas sagt. Nicht nur bei mündlichen Berichten über den eigenen Forschungsstand, sondern insbesondere bei schriftlichen Aufzeichnungen wird das Thema der Bezeichnung und zwangsläufig der Nummerierung jedes einzelnen Familienmitglieds immer wichtiger.
Bei der Generationenbezeichnung gib es den Probanden als zentraler Ausgangspunkt - meistens ist das der Forschende selbst. Für die rückwärtigen Generationen werden dann folgende Bezeichnungen verwendet:
• Generation I - Eltern
• Generation II - Großeltern
• Generation III - Urgroßeltern
• Generation IV - Ururgroßeltern
• Generation V - Alteltern
• Generation VI - Altgroßeltern
• Generation VII - Alturgroßeltern
• Generation VIII Obereltern
• Generation IX -Obergroßeltern
• Generation X –Oberurgroßeltern
Der deutsche Jurist und Privatgelehrte Stephan Kekule von Stradonitz beschäftigte sich mit der Familienforschung und war von 1900 bis 1903 Sektionschef für Genealogie in der Akademie für gemeinnützige Wissenschaften zu Erfurt. Bereits 1898 verwendete er in seinem "Ahnentafel-Atlas" das Ahnen-Nummerierungssytem, welches später unter seinem Namen bekannt wurde. Noch heute wird das Kekule-System verwendet. Das System an sich ist denkbar einfach. Der Proband erhält die Nummer 1, der Vater die Nummer 2 und die Mutter die Nummer 3. In den nun nachfolgenden Generationen erhalten die Väter immer die Verdopplung der Nummer des Kindes, die Mütter immer die Verdopplung der Nummer des Kindes plus 1. Daraus ergibt sich folgender Nummernkreis für die einzelnen Generationen:
• Generation 0 = 1
• Generation 1 = 2 und 3
• Generation 2 = 4 bis 7
• Generation 3 = 8 bis 15
• Generation 4 = 16 bis 31
• Etc.
Um weitere Kinder bzw. Geschwister aufzuzeigen, bedient man sich der Nummerierung mit Buchstaben: a steht dabei für das Erstgeborene, b für das zweite und c für das dritte Kind. Für deren Nachkommen wiederum werden ebenfalls Buchstaben verwendet. Ehepartner erhalten die zusätzliche Zahl 1 bzw. der 2. oder 3. Ehegatte die Nummer 2 bzw. 3. Somit ist anhand der Nummerierung 18c-1 ziemlich eindeutig Tante Anna zu identifizieren und auf dem Stammbaum zu finden.
Vom Probanden kann die Familienforschung natürlich auch vorwärts, also in die Zukunft gehen. Die Bezeichnungen der Nachfahren des Probanden sind dabei einfacher gehalten: Kinder - Enkel - Urenkel - Ururenkel - Urururenkel etc. Für die Bezifferung der Nachfahren wurden verschiedene Systeme entwickelt, von denen sich keines komplett durchgesetzt hat. Doch das wohl bekannteste ist das System nach Henry. Reginald Buchanan Henry war Captain in der US Navy und begeisterter Genealoge. 1935 veröffentlichte er sein Buch ‘Genealogies of the Families of the Presidents‘ und nutzt hier das von ihm entwickelte Bezifferungssystem. Der Proband erhält dabei die Nummer 1, sein ältestes Kind die Nummer 11, das zweit älteste die Nummer 12 und so weiter so ergibt sich eine Baumstruktur. Bei mehr als 9 Kindern verwendet man die Buchstaben A, B, C usw. bzw. im modifizierten Henry-System die Schreibweise (10), (11), (12) etc. Bei Kindern aus mehreren Ehen wird jeweils ein Kleinbuchstabe eingeführt, der auf den jeweiligen Ehepartner verweist. Heißt also die Bezifferung 12b3 ist das dritte Kind aus der zweiten Ehe des zweiten Kindes des Stammvaters.
Das Saragossa-System nutzt die gleiche Logik wie das System nach Henry, benutzt jedoch einen Trennungspunkt für die einzelnen Generationen, sodass auch mehr als 9 Kinder problemlos eingetragen werden können. Diese Trennungspunkte bieten gleichzeitig eine bessere Übersichtlichkeit der jeweiligen Generation in der sich die Person vom Stammvater ausgehend befindet.
Eine Abwandlung des Systems von Saragossa ist das d’Aboville-System, bei dem zusätzlich ein Buchstabe für die Generation verwendet wird.
Fazit: Egal für welches System man sich entscheidet, alle helfen dabei eine bessere Übersicht über die gesamte erforschte Familie zu behalten – und zum Glück haben die meisten Ahnenforschungsprogramme bereits die Funktion zur automatischen Nummerierung inklusive.
Quellen: genwiki & wikipedia
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