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Familiengeschichte anhand von Ortsfamilienbüchern
29. Oktober 2019
Schon im 17. Jahrhundert erstellten Pfarrer sogenannte Seelen- oder Familienregister, welche als Vorläufer der heutigen Ortsfamilienbücher gelten. Anfang des 20. Jahrhunderts versuchten einzelne Forscher die Abstammung von Regionen zu erfassen und werteten dafür alle Kirchenbücher und weitere Quellen eines Ortes oder einer Gemeinde aus. Während des Dritten Reiches strebte der Reichnährstand im Rahmen der Blut- und-Boden-Politik an, sogenannte Dorfsippenbücher für jedes Dorf im Deutschen Kaiserreich zu erstellen und fing an die Kirchenbücher zu verkarten. Ab 1950 nahmen mehr und mehr Familien- und Heimatforschern diesen Grundgedankten wieder auf und erstellten Ortsfamilienbüchern.
Als Grundlage heutiger Ortsfamilienbüchern dienen auch wieder die Kirchenbücher der Gemeinden. Bei der Verkartung werden diese Einträge schematisch auf Karteikarten übertragen. Dazu werden alle Familien alphabetisch sortiert, anhand des Familiennamens des Vaters. Auf der Karteikarte werden die Namen von Ehepartnern und Kindern notiert zusammen mit den (bekannten) Lebensdaten. Durch Querverweise zu Großeltern wird die Verbindung zur Großfamilie hergestellt.
Mit dem Einzug der Digitalisierung in die Ahnenforschung hat auch die Erstellung von Ortsfamilienbüchern profitiert. Während früher Ortsfamilienbücher manuell erstellt und anschließend kostenintensiv gedruckt werden müssen, können heute dank der online OFB-Datenbank schneller und günstiger die Forschungsergebnisse publiziert werden. Der Verein für Computergenealogie stellt die technische Basis für die Digitalisierung zur Verfügung. Familien- und Heimatforscher können die Kirchenbücher mit jedem Genealogieprogramm erfassen und dank des einheitlichen GEDCOM-Formats, mit dem jedes Genealogieprogramm mittlerweile arbeitet, können diese Daten in die OFB-Datenbank importiert werden. Somit werden heute jährlich rund 200 Ortsfamilienbücher erstellt und online allen Familienforschern zur Verfügung gestellt.
Quelle: genwiki
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